
Gumin Preis für Mathematik
Der Gumin Preis für Mathematik der Carl Friedrich von Siemens Stiftung wird üblicherweise alle drei Jahre an eine herausragende Mathematikerin oder einen herausragenden Mathematiker in Deutschland, Österreich oder der Schweiz verliehen. Der 2010 erstmals vergebene Preis trägt den Namen des Mathematikers und Informatikers Heinz Gumin (1928–2008), der mehr als 20 Jahre Vorsitzender des Vorstands der Carl Friedrich von Siemens Stiftung war. Der Gumin Preis ist mit 50.000 Euro der höchstdotierte Mathematikpreis in Deutschland.
Zuletzt wurde 2020 Wolfgang Hackbusch ausgezeichnet. Hackbusch, geboren 1948 in Westerstede, war vor seiner Berufung nach Leipzig Professor für Mathematik an den Universitäten Bochum und Kiel. 1994 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG, 1996 die niederländische Brouwer-Medaille, 2000 die Ehrendoktorwürde der Universität Bochum.
Einen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit bilden effiziente Verfahren zur Lösung elliptischer Differentialgleichungen. An der Entwicklung der Mehrgitterverfahren zur iterativen Lösung großer schwachbesetzter Gleichungssysteme war er von Beginn an maßgeblich beteiligt. Sein Interesse gilt zudem der Behandlung von Integralgleichungen, insbesondere solcher der Randintegralmethode. Hier wurde das Paneel-Clusterungsverfahren entwickelt, das schließlich zur neuartigen Technik der hierarchischen Matrizen führte, die Matrixoperationen auch für große, vollbesetzte Matrizen zulässt.
Vorherige Preisträger
- 2010 Gerd Faltings, Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik, Bonn
- 2013 Stefan Müller, Professor der Mathematik an der Universität Bonn und am Hausdorff Center for Mathematics, Bonn
- 2016 Wendelin Werner, Professor der Mathematik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich