25. Juni 2025
Prof. Dr. Christoph Möllers
Kunst - Freiheit - Kunstfreiheit
Zum ungewissen Zusammenhang zwischen politischer Freiheit und ästhetischer Produktion
Prof. Dr. Christoph Möllers, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insb. Verfassungsrecht, und Rechtsphilosophie, Humboldt-Universität zu Berlin: »In den Konflikten der Gegenwart ist auch die Kunstfreiheit zu einem umstrittenen Gut geworden. Dabei zeigen sich hinter den im engeren Sinne juristischen Fragen grundlegende Probleme der politischen und ästhetischen Theorie: Warum sollte eine künstlerische Praxis besser geschützt werden als andere soziale Praktiken? Setzt ein solcher Schutz nicht eine Abgrenzbarkeit von Kunst voraus, die von einer heute dominanten Ästhetik zurückgewiesen wird, indem sie den politischen oder intervenierenden Charakter von Kunst hervorhebt? Kann schließlich die Freiheit, derer es zur Ermöglichung künstlerischer Produktion bedarf, überhaupt durch politische oder rechtliche Institutionen geschützt werden? Historisch lässt sich ein stabiler Zusammenhang zwischen politischer Freiheit und gelungener ästhetischer Produktivität nicht ohne Weiteres feststellen. Der Vortrag wird diesen Fragen und damit den verschlungenen Zusammenhängen zwischen politischer, rechtlicher und ästhetischer Freiheit nachgehen.«
Prof. Dr. Peter M. Huber, Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Staatsphilosophie, LMU München, Bundesverfassungsrichter a.D., Minister a.D., führt in den Abend ein.